Überholt und naiv oder von ungebrochener Aktualität? - Der "Baukasten zu einer Theorie der Medien" von Hans Magnus Enzensberger 35 Jahre nach seiner Entstehung.
17,99 €
inkl. 7% MwSt. und
ggf. zzgl. Versand
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Seminar: Neue Medien, technische Zivilisation und kultureller Wandel, Sprache: Deutsch, Abstract: Es mag durchaus ungewöhnlich erscheinen, sich den immer aktuellen Zusammenhängen zwischen neuen Medien, technischer Zivilisation und kulturellem Wandel mittels eines Textes zu nähern, der aus dem Jahr 1970 stammt. Aus mehreren Gründen ist der „Baukasten zu einer Theorie der Medien“ von Hans Magnus Enzensberger jedoch gerade geeignet, um sich dieser Trias zu widmen. Zum Ersten denkt Enzensberger sehr konsequent alle drei Bereiche zusammen und formuliert eine starke Position, die Aspekte der Entwicklungsgeschichte der Medien exemplarisch verdeutlicht und zur Diskussion herausfordert; er thematisiert grundlegende Fragen der Kommunikationssoziologie bzw. der Medienwissenschaft. Zum Zweiten lassen sich ausgehend von diesem Text drei Klassiker aus dem Bereich der Kritischen Theorie (Bertolt Brecht, Walter Benjamin und Theodor W. Adorno) diskutieren, auf die Enzensberger Bezug nimmt und die sich ebenfalls und auf sehr unterschiedliche Art und Weise den Zusammenhängen von neuen Medien, technischer Zivilisation und kulturellem Wandel gewidmet haben – wenn auch der Schwerpunkt dieser Arbeit darauf liegt, die Theorie des Baukastens zu rekonstruieren. Zum Dritten ist jedes Medium bei seiner Einführung ein „neues“, und insofern sind – wie die Darstellung zeigen wird – manche Prozesse und Mechanismen gleich, egal, ob es um den Buchdruck mit beweglichen Lettern, das Fernsehen oder das Internet geht. Deshalb lassen sich Enzensbergers Argumente und Anliegen auch auf später aufkommende Medien beziehen. Zunächst wird die Argumentation im Baukasten zu einer Theorie der Medien systematisiert dargestellt und diskutiert. Anschließend werden die Bezüge zu Brecht, Benjamin und Adorno nachvollzogen und kritisch betrachtet. Im abschließenden Kapitel wird dann – vor allem anhand späterer Äußerungen Enzensbergers – die Frage behandelt, was aus den damaligen Hoffnungen Enzensbergers geworden ist, welche Prognosen sich erfüllt und welche sich als falsch herausgestellt haben.
- Autor: Joachim Bothe
- Seitenzahl: 45
- Format: PDF
- DRM: social-drm (ohne Kopierschutz)
- Erscheinungsdatum: 29.06.2007
- Herausgeber: GRIN VERLAG