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Zu 'Bearing Witness or the Vicissitudes of Listening' - Geschichte. Erzählen. Filmen. Zeugenschaft vor der Kamera

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Essay aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,7, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: Dori Laub beschreibt und untersucht eine besondere Form der Zeugenaussage: Die Berichterstattung über ein traumatisches Erlebnis und die Entdeckung der Divergenz des subjektiv Erlebten zum historischen Faktum. Laub sieht in der persönlichen Aufarbeitung dieses Traumas den Wert der subjektiven Zeugenschaft und entwickelt daraus ein Konzept. Inwiefern dieses funktioniert und wie es mit den Arbeitsweisen des Dokumentarfilms korrespondiert, gilt es zu untersuchen. „The emergence of the narrative (…) is (…) the process and the place wherein the cognizance, the “knowing” of the event is given birth to.” Laub begreift die Erfahrung einschneidender historischer Ereignisse als Trauma des Bezeugenden. Das zu Erzählende existiert in einer Art Vakuum, es wurde verdrängt und ist kein aktiver Teil der bewussten Erinnerung mehr. Das historische Ereignis wird erst im Rahmen der Zeugenaussage wieder zu einer Tatsache und nimmt Gestalt an. Diese Initiation wiederum hat mitunter andere Inhalte als die historischen Fakten und könnte als unbrauchbare Information gewertet werden. Laub selbst beschreibt die Aussage einer Zeitzeugin des Aufstandes im Konzentrationslager Auschwitz und verdeutlicht an diesem Beispiel die relative Subjektivität eines kollektiven traumatischen Erlebnisses. Woran sich die Befragte erinnert, so Laub, ist nicht zwangsläufig der inhaltlich „korrekte“ Verlauf des historischen Moments und deshalb würde aus historisch wissenschaftlicher Sicht diese Zeugenaussage unbrauchbar. Laub jedoch entdeckt eine wichtige Funktion der persönlichen Aufarbeitung des Traumas durch die Erinnerung. „The woman was testifying (…) [to] the reality of an unimaginable occurance“, dass etwas geschieht ist viel bedeutungsvoller für die Wichtigkeit der Aussage, als ihre Kongruenz zur historischen Wahrheit. Demnach besteht der Wert dieser Zeugenaussage in der Tatsache, dass sie tatsächlich stattfindet. Aus der Sicht des Psychoanalytikers Laub wird das Moment der Entdeckung des Wissens und der Verlauf der bezeugenden Erinnerung zur entscheidenden Erfahrung. Der faktisch richtige Inhalt hingegen spielt für die Bedeutung der Zeugenschaft keine Rolle.

Zu 'Bearing Witness or the Vicissitudes of Listening' - Geschichte. Erzählen. Filmen. Zeugenschaft vor der Kamera
  • Seitenzahl: 4
  • Format: PDF
  • DRM: social-drm (ohne Kopierschutz)
  • Erscheinungsdatum: 11.04.2008
  • Herausgeber: GRIN VERLAG
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